Es ist fast neun Jahre her. Damals hatte ich grade den wichtigen Teil meiner Identit�t gefunden und mich selbst zu SM bekannt. Dies war f�r mich so befreiend, zentnerweise fielen Lasten von mir ab. In dieser f�r mich positiven Stimmung berichtete ich einigen - mir sehr nahe stehenden Menschen - davon und glaubte, alles sei gut.

Die Reaktionen waren unterschiedlich: Manche schauten mich zweifelnd an, andere brachen letztlich den Kontakt ganz ab. Aus heutiger Sicht war dies im Gro�en und Ganzen ok.

Ein anderes, zeitnah stattfindendes Erlebnis war keineswegs in Ordnung. Einer dieser Menschen stellte an mich eine Forderung, die ich nicht erf�llen wollte. Daraufhin drohte er mir, meiner Tochter von meiner Neigung zu berichten. Sie war damals knapp 18.

Und nun? Ein halbe Stunde �berlegte ich und entschloss mich, mit meiner Tochter ein kl�rendes Gespr�ch zu f�hren. Zwei Tage sp�ter sa�en wir zusammen und redeten. Ihre damalige Reaktion hat mich sehr beruhigt: "Mama", sagte sie, "es geht mich nichts an. Ich w�nsche dir viel Spa� dabei und pass auf dich auf." Damit war das Thema durch :).

Meinen Halsreif trage ich seit vier Jahren st�ndig. Oft werde ich darauf angesprochen. Gelegentlich fragt auch mal jemand, ob er etwas mit SM zu tun habe. Diese Frage beantworte ich offen mit Ja. Ein einziges Mal hat danach ein weiterf�hrendes Gespr�ch stattgefunden :).

F�r mich ist Sadomasochismus ein Teil meiner Pers�nlichkeit. Damit gehe ich ebenso selbstverst�ndlich um wie mit meiner Liebe zu Nudeln oder zum Segeln ;).

Dagmar